In meiner vorliegenden
Magisterarbeit habe ich mich mit dem Phänomen der
Verschwörungstheorien aus soziologischer Perspektive
beschäftigt.
Zunächst habe ich mich
ausführlich mit dem (wissenschaftlich) umstrittenen Terminus
'Verschwörungstheorie' auseinandergesetzt. Daraus resultierend habe ich
'Verschwörungstheorie' "als
eine von Beobachtern zugewiesene Etikettierung für Deutungen definier(t),
nach denen bestimmte vergangene, gegenwärtige oder zukünftig
antizipierte Ereignisse, Prozesse bzw. Zustände das Resultat einer
Verschwörung sowie bestimmte Personen, Gruppen und/oder Organisationen
Teilnehmer an einer Verschwörung sind, wobei der Wahrheitsgehalt dieser
Deutungen (unausgesprochen) bezweifelt wird."
Des Weiteren habe ich
die Geschichte der Verschwörungstheorien (Entstehungszusammenhang,
Konjunkturen, bevorzugte "Verschwörergruppen" wie Juden und
Freimaurer etc.) näher dargestellt.
Im Anschluss daran habe
ich detailliert die Wechselbeziehung der am Zustandekommen und der
Verbreitung von Verschwörungstheorien beteiligten Faktoren (Autoren,
Rezipienten, "mediale Kanäle", historischer sowie
soziokultureller Kontext) analysiert. Zudem habe ich die beobachtbaren
Eigenschaften (z.B. Monokausalität, "Überinterpretation und
Überkohärenz", Gefangensein in "selbstreferentieller
Schleife", "Intentionalismus, Dualismus und Okkultismus")
und Funktionen von Verschwörungstheorien beschrieben, die verschiedenen
Verschwörungstheorien zu systematisieren und die Beziehung der
beteiligten Faktoren in einem Modell zu verdeutlichen versucht.
In einer Fallanalyse
habe ich danach die im Zuge der Anschläge vom 11. September 2001 in den
USA entstandenen Verschwörungstheorien mithilfe des vorher Erarbeiteten
untersucht. Dabei bin ich u.a. zu dem Ergebnis gekommen, dass die
Verschwörungstheorien des 11.9. inhaltlich und strukturell auf typische
Formen konspirationistischer Kommunikation zurückgreifen, zugleich aber
auch Elemente beinhalten, die als nicht genuin verschwörungstheoretisch
zu bezeichnen sind.
Schließlich
konnten Erkenntnisse hinsichtlich der Kommunikationslatenz von
Verschwörungstheorien in der Öffentlichkeit und des Zusammenhangs
zwischen der 'Soziologie des Geheimnisses' und Verschwörungstheorien
gewonnen werden.
Entstehung: 2003/04, Umfang:
190 Seiten.
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